Das Dresdner Abwasser

Der Weg des Dresdner Abwassers

Flush. Nur einmal gespült und weg damit. Für uns ist die Sache schnell erledigt. Das Wasser hat jedoch noch eine spannende Reise vor sich. Wie aus der Dreckbrühe am Ende wieder sauberes Wasser wird, lest ihr hier:

Täglich gebraucht jeder Dresdner ca. 96 l Trinkwasser, egal ob beim Händewaschen, Essen Kochen oder zum Toilette-Spülen. Über die Hausinstallation und den Hausanschlusskanal fließt dieses Schmutzwasser schließlich in den öffentlichen Kanal.
Das Dresdner Stadtgebiet wird zu 75 Prozent im Mischsystem entwässert, d.h. Schmutz- und Regenwasser fließen in einem gemeinsamen Kanal zur Kläranlage. 

Hausanschluss mit Mischwasserkanal

​Das Dresdner Kanalnetz hat eine Länge von 1.800 km. Links und rechts der Elbe befindet sich jeweils ein großer Abfangkanal, zu dem das gesamte Abwasser fließt. Diese zwei großen Kanäle münden schließlich in der Kläranlage Kaditz.

Kläranlage Dresden-Kaditz
Zulauf der Kläranlage

Das Abwasser enthält nicht nur Fäkalien, sondern auch Sand, Waschmittel, Hygieneartikel, Öle und Fette oder gar Speisereste. Diese Stoffe müssen innerhalb des Klärprozesses aus dem Abwasser entfernt werden. Dies geschieht zunächst mittels mechanischer Reinigung.

Rechenstäbe sorgen dafür, dass grobe Stoffe aus dem Abwasser zurückgehalten werden.
Das Rechengut wird über Förderbänder in Container transportiert.
Täglich müssen insgesamt 3 Container voller Rechengut entsorgt werden.
In riesigen Vorklärbecken werden alle restlichen festen Stoffe, aber auch Fette aus dem Abwasser entfernt. 

Für die Reinhaltung der Elbe ist die mechanische Abwasserreinigung allein nicht ausreichend, denn zahlreiche gelöste Stoffe (z. B. aus Fäkalien und Waschmitteln) befinden sich noch im Wasser. Diese organischen Verbindungen sowie Stickstoff- und Phosphorverbindungen werden in der biologischen Abwasserreinigung abgebaut.

Um den Erfolg des gesamten Klärprozesses zu garantieren, wird das gereinigte Wasser, das schließlich in die Elbe fließt, rund um die Uhr online überwacht und täglich analysiert.

In riesigen Becken wird das Abwasser durch Mikroorganismen gereinigt.
Nach über 24 Stunden kann das gereinigte Wasser schließlich in die Elbe geleitet werden.

Nicht immer erfolgt die Abwasserableitung und -reinigung störungsfrei.
Viele Verunreinigungen, wie Feuchttücher oder Wattestäbchen behindern den Prozess und verursachen hohe zusätzliche Kosten. Außerdem lassen sich nicht alle gelösten Stoffe, wie z.B. Arzneimittelrückstände aus dem Abwasser entfernen.

Besuch der Kläranlage

Alle, die einmal selbst sehen wollen, wie das Abwasser gereinigt wird, sollten die Kläranlage Dresden-Kaditz besuchen. Entlang historischer Erlweinbauten kann man die verschiedenen Verfahren der Abwasserreinigung besichtigen. Am Ende der Führung werdet ihr staunen, wie sauber das Wasser wieder in die Elbe geleitet wird.

Entdecke den Weg des Dresdner Abwassers auf der interaktiven Kläranlage: